Fäkalkultur

By admin

Acht-, Lieb- und Respektlosigkeit sind die Übel unserer Zeit. Auf allen nur denkbaren Ebenen galoppiert der Wahnsinn und das Volk winselt um Verarschtwerden. Die Muttis haben fest die Erziehungshoheit über den Nachwuchs, die Kirchen diskutieren, ob Recht auch für sie gilt und Staaten stützen die Banken als Solche, damit diese weiterwirtschaften können…
Moralischer Anstand scheint was für scheinheilige Arschlöcher zu sein, die es in diesem Leben höchstens noch mal zu einem Grabstein bringen.
Hauen und Stechen ist akzeptiertes und erwartetes Verhalten, wenn jemand kurzsichtig seinen scheinbaren Vorteil verteidigen will. Wenn er erwischt wird, wird umgehend angewidert auf “Du hast dich gegen das Gemeinwohl versündigt” geschaltet. Anklage, Ordnungsgeld, in den Schmutz mit dem Ruf.
Nur ist es gar kein Stigma mehr, einen schlechten Ruf zu haben. – Tatsächlich ist es weit schlimmer, gar keinen Ruf zu haben. Wer also in irgendeiner Liga mitspielen will, ist gut beraten, was anzustellen.
Ich will (aus verschiedenen Gründen) und nenne hiermit Arschlöcher Arschlöcher, Scheiße Scheiße und galoppierenden Schwachsinn Zeitgeist.
Ich bin so frei, denn ich nutze die Zeit und das Medium, solange es noch nicht versperrt ist.
Ich benenne Täter in öffentlichen Ämtern mit Klarnamen, weil ein Gesamtschulrektor, wenn er erst OB geworden ist unter den (ach so wachsamen) Augen der Bevölkerung sein Unwesen treibt und ein Gesamtschulrektor, wenn er “nur” Gesamtschulrektor ist auch schon kulturstiftende Funktion hat. Jeder Stempelschwinger hinter Amtstresen ist eine Figur, für deren Lebenshaltung und Dienstleistungen wir alle teuer Geld bezahlen: Her mit den Namen, das sind im Dienste keine Privatpersonen!
Da spricht dann “Die Stadt”, “Das Land” oder “Die Regierung” aus der Uniform.
Alle diese Täter haben ihren “Ermessensspielraum” und den nutzen sie weidlich. Verhalte Dich ehrfürchtig – so wirst Du (günstigstenfalls) geschmeidig bedient.
Versündige Dich gegen dieses Gebot – und geh in den Schuldturm. (Der ist abgeschafft, das heißt jetzt Privatinsolvenz, Zahlungsunfähigkeitserklärung oder schlicht eidesstattliche Erklärung.)
Leider haben Tests ergeben: Testpersonen, denen völlige Straffreiheit zugesichert wurde, drehten in Labors an Schrauben, welche “Strom” in “Opfer” dosierten. Die Testpersonen nahmen davon nichts wahr, außer Schreien der Gequälten…
Eine Unzahl von Testpersonen drehten unter Laborbedingungen (und Lautsprecherschreien der Qualen, die sie da gerade in der Hand hatten) weiter und weiter bis zur “tödlichen Dosis”.
Mir sagt das, daß Menschen, wenn sie von den Folgen ihres Tuns enthoben sind, aufhören Menschen zu sein. Ich gehe allerdings auch von einer Zutat als “das macht den Menschen aus”, die im artgerechten Verhalten des Tieres “Mensch” liegt. Unter Drogen gesetzte afrikanische Kindersoldaten unter böser Anleitung sind selbstverständlich gefährlich.
Hier meine ich aber mehr eine Spezies, die im deutschsprachigen Raume betrachtbar ist, den Sachbearbeiter. Jemanden, der erwählte seine Lebensarbeitszeit auf den sicheren Arbeitgeber Staat, Land oder Gemeinde zu verwetten. Lehrer, Polizisten, Verwalter.
Einmal die Hürde genommen eingestellt oder auf Lebenszeit verbeamtet zu werden, schwupps, hat das Leben ganz andere Perspektiven zu bieten. Ab da zählt kaum noch etwas anderes, als Durchführungsverordnungen interpretieren zu können, im Ermessensspielraum. Wenn der Vorgesetzte damit einverstanden ist, geht ALLES.
Wie der Test zeigte, ist der “Mensch” danach zu Erstaunlichem “fähig”.
Dieser Test wurde durchgeführt, um die Greueltaten der Nazis nachvollziehen zu können. Das wäre dann wohl als gelungen zu bezeichnen.
Das irrsinnige Gestammel des entführten Adolf Eichmann, es ist uns auf youtube erhalten geblieben. Ephraim Kishon schrieb etwas über die Geschichte, daß er lustig fand – ich finde den Titel seiner Kurzgeschichte gerade nicht, es ist deutsch (sein treuestes Publikum) in einem Best Of erschienen…
Hier wird mittlerweile europaweit rumregiert, das Ganze dann verwaltenden Organen in die Hand gedrückt und die erklären zur Not lächelnd, wieso sie nicht im Träume gedenken den Schwachsinn umzusetzen, sie sind nämlich auch politikmüde (und noch lange Lehrer oder Polizist oder so, wenn der doofe Minister schon längst ein Fußnote der Geschichte ist).
Arschlecken. Arschlecken? Arschlecken!
Die Politik kann den rechtschaffenen (hier irgendwas aus dem öffentlichen Dienst einsetzen/wir bezahlen, die haben es warm) mal; er/sie/es macht gerade mal wie er/sie/es will – man kann ja klagen (mit sardonischem Grinsen gesagt), wenn einem was nicht gefällt.
Der aktuelle Unhold, mit dem man es zu tun hat, steht über den Dingen.
Die können ihn mal.
Vor meiner Tür stand schon ein Männchen und bedrohte mich (überflüssigerweise/nur weil er es gerne tat) mit Pfändung meines Wagens. Er trieb säumige Hundesteuer bei. Mein Sohn hat einen Hund. Ich wies ihn auf die Unrechtmäßigkeit seines Tuns hin, denn Selbstständigen darf der fahrbare Untersatz nicht weggepfändet werden. Damit macht man sie arbeitslos…
“Sie können sich ja beschweren; das beurteilen dann andere.” grinste das Männchen zurück. (Mit anderen Worten: 3 Wochen bis 3 Monate bist Du Dein Auto los. Überlebst Du das? Mir passiert dadurch rein gar nichts.)
Das war ein so megaunwichtiger Büttel, daß ich seinen Namen hier nicht durch Erwähnung ehren möchte, die Hundesteuergeschichte ist aber lustig:
Ich hielt einmal dieses Tier für einen geeigneten Kindheitskameraden für die jungen Menschen, mit denen ich lebe. Ich bin ihr Vater.
Es gibt sie, die Hundesteuer. Keine Kanarienvogelsteuer, Katzensteuer (diese vogelmordenden, mausverschmähenden, an Ratten vorsichtig vorbeischlüpfenden Siedlungstiger) oder Sandkastensteuer, nein, amtliche Hundesteuer. Übrigens extrem teuer in der Luxusgemeinde, die mich stolz als Einwohner zählt. Ersthund so, Zweithund noch doller…
Ich habe sogar die deutsche Dummheit besessen, das Viech via Internet der Stadt anzumelden. Das allein reichte aber nicht – nein, meine liebenden Nachbarn waren schneller gewesen und hatten mir die Arbeit “meinen” Hund anzumelden schon abgenommen.
Somit bin ICH der Halter, nicht mein Sohn und somit ist Verzugsgebühr fällig und Pfänderbesuch angemessen. Richterlich habe ich das irgendwo schriftlich, im Nachgang; es ist alles Rechtens.
Das Männchen stand also vor meiner Tür und zum Selbstverständnis kann ich noch hinzufügen: Das Männchen fuhr einen schicken Sportwagen, aber dergestalt, daß er mein harmlos parkendes Auto rammte. Dazu rief er die Polizei herbei, da er sich im Dienst geschädigt fühlte. Die aufnehmenden Polizisten bemerkten richtig, daß er da aber etwas falsch gemacht habe und zogen zu Männchens Verblüffung und Entsetzen einen Verwarnungsblock aus der Tasche, um ihm eine Ordnungsstrafe wegen unangemessener Wagenlenkung aufzubrummen. Männchen kreischte nicht, sondern erbat sich ein vertraulicheres Gespräch mit den Polizisten, weiter die Straße hinab.
Ich bin mit altersunangemessen hervorragendem Hörvermögen gesegnet/gestraft und hörte doch laut und deutlich, wie er von seiner Amtlichkeit und dem Dienst, den er hier an mir versehe und der Autorität seines Amtes (immerhin städtischer Pfänder) faselte, und daß doch hier nicht vor meinen Augen ihm ein Knöllchen ausgestellt werden könne… Er zeterte vergeblich, denn die Bullen nickten, schüttelten den Kopf und schrieben dem, der sie angerufen hatte, eine Verwarnung aus.
Für den Schaden an meiner Karre kam er übrigens nie auf.
Es gibt für dieses Leben keine andere Rezeptur, als zwischendurch einmal herzlich zu lachen. Aber bitte an der richtigen Stelle und nicht aus Schadenfreude.
Herzlichst,
Rudy jr.

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One Response to “Fäkalkultur”

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